Green IT

Welche Rolle die IT-Abteilung bei der Einführung umweltfreundlicher Praktiken einnehmen kann?

Veröffentlicht am 1. Juni 20236 min Lesezeit
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Der schnelle Fortschritt in der Digitalisierung zwingt Unternehmen dazu, ihre IT-Geräte und deren Handhabung laufend zu erneuern. Gleichzeitig drängt die Umweltkrise und das eigene Verantwortungsbewusstsein darauf, sparsam mit Ressourcen umzugehen.
Die Einführung umweltfreundlicher Prozesse soll diesen Konflikt lösen. Doch wie? Welchen Stellenwert hat die Nachhaltigkeit in der IT? Und wie sehr beeinflusst Hardware die Klimabilanz eines Unternehmens? Um herauszufinden, wie führende Unternehmen den Spagat zwischen ressourcenschonend und leistungsfähig meistern, müssen einige Themen beleuchtet werden.
Erfahre in diesem Blogpost, wie umweltfreundlich definiert wird, welche Rolle IT-Abteilungen spiele und welche Vorteile nachhaltige Methoden haben:
  • Definition von umweltfreundlicher IT-Praktiken
  • Die Bedeutung von IT-Abteilungen beim Thema Nachhaltigkeit
  • Übersicht über umweltfreundliche IT-Prozesse
    • Energieeffiziente Hardware
    • Interne Energieüberwachung
    • Virtuelle Meetings
    • Elektroschrott-Recycling
    • Optimierung des Rechenzentrum
    • Cloud Computing
    • Vorteile nachhaltiger Methoden
  • Fazit
Um eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, werden erst die gängigsten Begriffe geklärt.

Definition von umweltfreundlicher IT-Praktiken 

Was versteht man heutzutage eigentlich unter dem Begriff “umweltfreundliche IT-Praktiken”? Der Begriff wird oft gleichgesetzt mit dem Englischen “Green IT” und deckt ein weites Spektrum ab – von Produkten, über Dienstleistungen bis hin zur Nutzung. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz wird Green IT so definiert:  
“Unter "Green IT" sind umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Nutzung von IKT zur Umweltschonung zu verstehen. Dies umfasst die Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs von IKT-Produkten sowie deren Auswirkungen auf das Klima und andere Umweltwirkungen, wie zum Beispiel die Inanspruchnahme kritischer Rohstoffe.“ (BMUV
Handlungsfelder sind beispielsweise ökologisches Design, einfach zugängliche Beratung für Endkunden, Ressourcenforschung und Zusammenarbeit mit Branchenverbänden.  
Alles politische Maßnahmen, die den Wandel anstoßen sollen. In Unternehmen jedoch herrschen andere Regeln. Wer ist dort zuständig? Wer setzt nachhaltige Prozesse um? Hier kommt die IT-Abteilung ins Spiel. 

Die Bedeutung von IT-Abteilungen beim Thema Nachhaltigkeit 

IT-Abteilungen sind für die Verwaltung von Technologiesystemen und -prozessen verantwortlich. Sie unterstützen den Betrieb des Unternehmens, sorgen für einen reibungslosen Ablauf, pflegen das Netzwerk. Oft sind sie auch für die Administration des Systems, die Wartung der Infrastruktur, für Beschaffung oder Datensicherung zuständig.  
Heutzutage geht die Aufgabe der Spezialisten jedoch noch einen Schritt weiter. IT-Abteilungen sind heute zum Zentrum für das Vorantreiben der Digitalisierung im Unternehmen geworden. Die Berufsgruppe von IT-Managern gehört nicht ohne Grund zu Deloitte’s Top 20 Berufen der Zukunft in Deutschland.  (Datenland Deutschland) 
Ständig sind sie gefordert, mit dem hohen Tempo der Entwicklungen mitzuhalten. Innovationen wie beispielsweise Cloud-Computing, IoT oder künstliche Intelligenz müssen beobachtet und ausgewertet werden. Immer mit dem Gedanken an Effizienz und Wirtschaftlichkeit.  
Da diese Netzwerke und die gesamte Hardware-Ausstattung eine große Kostenstelle für das Unternehmen ist, lohnen sich Optimierungen. Angewandte Systeme verbrauchen oft noch erhebliche Mengen an Energie und Ressourcen. Das wirkt sich negativ auf die Umwelt und die Klimabilanz des Unternehmens aus. 
Oft liegt es in den Händen des CTOs und seines Team, hier eine Führungsrolle zu übernehmen. Sie können Einsparungen vorschlagen und dem Board nachhaltigere Lösungen oder Prozesse präsentieren. Daher sind IT-Abteilungen beim Thema Nachhaltigkeit so wichtig.  
Mit einfachen Initiativen kann das Team dem gesamten Unternehmen helfen, ihren Fußabdruck massiv zu reduzieren, Elektroschrott zu vermeiden und Energie zu sparen. IT-Abteilungen sind also Agenten des Wandels. Ohne sie wird die Transformation hin zu umweltfreundlichen Praktiken nahezu unmöglich.

So können umweltfreundliche IT-Prozesse aussehen 

Es gibt mehrere Stellschrauben, an denen ein Unternehmen drehen kann, um nachhaltiger mit ihren Ressourcen umzugehen. Diese kurze Übersicht beinhaltet verschiedene Optionen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im täglichen Arbeitsalltag: 

Energieeffiziente Hardware

Mit dem Einsatz von energieeffizienter Hardware wie Laptops und Server kann einfach Strom gespart werden. Beschleunigte Grafikkarten oder Hochleistungsprozessoren brauchen weniger Energie und sind für Angestellte wertvoll.  Schon bei der Beschaffung der Hardware muss das Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit mitgedacht werden. Ein Faktor, der zunehmend an Wichtigkeit gewinnt – besonders im Hinblick auf die Teuerung der Strompreise. 

Interne Energieüberwachung

Auch das Messen der verbrauchten Energie im Unternehmen kann einen Unterschied machen. So kann die IT-Abteilung besser verstehen, welche Faktoren den Energieverbrauch der Geräte beeinflussen und wo optimiert werden kann.  Moderne Smart Meters sorgen für verlässliche Ablesung, Auswertung und Abrechnung von Verbrauchsdaten. Teils können sie auch Ausfälle frühzeitig erkennen und verhindern. 

Virtuelle Meetings

Ein weiterer umweltfreundlicher Prozess ist die Umstellung auf virtuelle Meetings. Dadurch wird der Reisebedarf der Mitarbeiter reduziert, Kosten und Emissionen für Transport gespart. Dies in Kombination mit energieeffizienter Hardware sorgt für doppelte Ersparnis in Sachen CO2-Ausstößen.   

Recycling von Elektroschrott

Ein anderer Ansatzpunkt für nachhaltigere IT-Praktiken ist Recycling. Hier könnten die Technologie-Experten ein neues Programm aufsetzen, welches die fachgerechte Entsorgung von Elektroschrott gewährleistet. Ein Rücknahmeprogramm beispielsweise kann die Abfallmenge intern reduzieren, Ressourcen und die Umwelt schonen.  

Optimierung des Rechenzentrums

Rechenzentren sind Energiefresser, teils verbrauchen sie Strom im Megawatt-Bereich. Das kann ganz schön teuer werden – fürs Unternehmen und für die Umwelt. Daher hat sowohl das IT-Team, als auch die Geschäftsleitung ein hohes Interesse an einem ressourceneffizienten Betrieb. Obwohl die Rechner über die Jahre effizienter geworden sind, kämpfen viele Unternehmer jetzt mit steigenden Strompreisen. Jede Optimierung ist also Geld wert. 

Cloud Computing

Viele Unternehmen betreiben eine sogenannte On-Premise-Lösung für die Zusammenarbeit. Die Software wird in dem Fall direkt auf der Hardware installiert. Daten müssen manuell gesichert werden als Back-up, auch Updates müssen vom Nutzer selbst geladen werden. Genau im Gegensatz dazu steht das Cloud Computing. Daten liegen nicht auf dem Rechner, sondern werden in die Cloud hochgeladen.
Backups oder Updates passieren automatisch übers Internet. Der Wechsel zu cloud-basierten Lösungen kann dazu beitragen, dass der Bedarf an physischer Hardware reduziert wird und die Effizienz der Geräte erhalten bleibt. 
Dies sind nur einige Ansätze, die IT-Abteilungen in Unternehmen anstoßen können, um umweltfreundlichere Praktiken einzuführen. Natürlich gibt es auch in anderen Bereichen des Unternehmens zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten.
Doch warum genau ist Green IT so vorteilhaft? Weshalb lohnt es sich im IT-Bereich so sehr, nachhaltiger zu werden? Genau darum geht es im nächsten Kapitel. 

Vorteile der Einführung grüner IT-Praktiken

Die vorangegangenen Beispiele haben gezeigt, dass kleine Änderungen im Prozess Großes bewirken können. Dies beweist, dass Green IT ein starker Hebel für Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit ist. Die Einführung umweltfreundlicher IT-Praktiken bietet unzählige Vorteile. Die drei wichtigsten sind hier noch einmal kurz zusammengefasst.
• Reduktion der Betriebskosten
Dies geschieht an mehreren Stellen. Wer auf energieeffiziente Hardware setzt, spart beim Energieverbrauch. Wer Elektroschrott recycelt oder an Anbieter zurück verkauft, verdient noch was. Wer auf Online-Meetings setzt, braucht kein Budget für Reisen.
• Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit
Natürlich können die Kosteneinsparungen durch Grüne IT in anderen Bereichen eingesetzt werden – wie zum Beispiel für Marketing. Doch nicht nur das: die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks verbessert auch die Reputation des Unternehmens. Der Einsatz nachhaltiger Prozesse kann sogar als Employer Branding dienen. Ein Gewinn für alle.[Text Wrapping Break]
• Positive Umweltauswirkung
Natürlich profitiert auch das Klima von Green IT. Hier kann jeder Schritt zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Ob Einsparungen von Emissionen, Reduzierungen von Abfall oder Schonung von Ressourcen, jede Entlastung macht den Planeten lebenswerter. Reduktion der

Fazit

Green IT hat unglaublich viele Vorteile und ist unfassbar einfach umzusetzen. IT-Abteilungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit. Mit neuen Prozessen und IT-Praktiken können sie die Umweltauswirkungen der Technologie verbessern.
Außerdem unterstützen sie das Unternehmen dabei, Klimaziele zu erreichen und den Fußabdruck zu senken. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Image und den Planeten aus. Mit Optimierungen im Bereich energieeffiziente Hardware, virtuelle Meetings oder Cloud Computing haben IT-Abteilungen die Chance einfach einen großen Unterschied für die Umwelt und das Unternehmen zu machen.