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Dr. Wolfgang Gründinger: Ein Vorreiter für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Veröffentlicht am 11. Sep. 20237 min Lesezeit
Wolfgang
Als führender Anbieter von Green IT und überzeugter Wegbereiter für nachhaltige Geschäftsmodelle und Kreislaufwirtschaft, laden wir richtungsweisende Unternehmen und Persönlichkeiten ein, sich mit uns zum Thema Innovation und Strategien zur Nachhaltigkeit auszutauschen. Wir möchten damit der nachhaltigen Wirtschaft und klimafreundlichen Initiativen eine Stimme verleihen und nach Nachhaltigkeit strebenden Unternehmen eine Inspirationsplattform bieten.
Dr. Wolfgang Gründinger ist ein engagierter Aktivist und Publizist, der als Chief Evangelist bei Enpal tätig ist. Er hat auch im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr und im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) gearbeitet. Nebenbei ist er in verschiedenen ehrenamtlichen Positionen aktiv und war Teil von politischen Gremien. Er wurde von verschiedenen Magazinen und Organisationen für sein Engagement und seine Publikationen ausgezeichnet, darunter das Handelsblatt und das Magazin Capital.
Thomas Gros (Founder und CEO von circulee): Hallo Wolfgang, wie verfolgt Enpal das Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung in Europa und darüber hinaus?
Dr. Wolfgang Gründinger: Unser Ziel bei Enpal ist es, Europa und darüber hinaus von fossiler Energie unabhängig zu machen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um uns vor der Erpressbarkeit durch autoritäre Regime zu schützen und die fortschreitende Klimakrise einzudämmen, die bereits zu vermehrten Dürren und Überschwemmungen führt. Enpal arbeitet daran, Solarenergie so einfach und zukunftsfähig wie möglich zu gestalten. Unsere Vision ist es, auf jedem Dach eine Solaranlage zu installieren, in jedem Keller einen Speicher zu haben, in jeder Garage ein Elektroauto und in jedem Garten eine Wärmepumpe. Diese Komponenten sollen intelligent miteinander vernetzt werden, um ein großes regeneratives Community-Kraftwerk zu bilden.
Thomas Gros: Was treibt dich persönlich an, ein so ehrgeiziges Ziel zu verfolgen?
Dr. Wolfgang Gründinger: Schon in meiner Jugend war ich ein aktiver Klimaschützer. Nun, 20 Jahre später, erleben wir jeden Tag die Auswirkungen der fossilen Energiekrise. Wir haben in Deutschland viele Fehler gemacht, insbesondere in Bezug auf unsere Abhängigkeit von russischem Gas. Wir sehen weltweit Städte und Regionen, die unter Überschwemmungen und extremen Wetterereignissen leiden, während Landwirte mit Dürren und Hitze zu kämpfen haben. Die Lösung für diese Probleme kann so einfach sein, und im Gegensatz zu früheren Jahren verfügen wir heute über die erprobte Technologie, um sie umzusetzen. Alles, was wir benötigen, ist der Wille zur Veränderung.
Thomas Gros: Welche Herausforderungen für die Menschheit siehst Du im Kampf gegen den Klimawandel?
Dr. Wolfgang Gründinger: Die größte Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel besteht darin, unsere weltweiten CO2-Emissionen von derzeit 50 Gigatonnen auf null Gigatonnen innerhalb von nur 30 Jahren zu reduzieren. Dies erfordert einen tiefgreifenden strukturellen Wandel in unserer Art zu leben und zu wirtschaften. Es ist eine enorm anspruchsvolle Aufgabe. Gleichzeitig bietet der Klimaschutz jedoch einen globalen Markt mit acht Milliarden potenziellen Kunden. Er birgt ein enormes Potenzial für Wohlstand, Wertschöpfung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bekämpfung der weltweiten Armut.
Thomas Gros: welche Rolle können "circular economy"-Modelle dabei spielen?
Dr. Wolfgang Gründinger: Die "circular economy" (zirkuläre Wirtschaft) stellt einen Gegenentwurf zur "extractive economy" (extraktiven Wirtschaft) dar, die Rohstoffe abbaut und erschöpft. Wir stehen noch am Anfang, aber wir müssen in Richtung einer regenerativen und zirkulären Ökonomie gehen, die Ressourcen effizient nutzt und wiederverwertet. Dies ist entscheidend, um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern und unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Thomas Gros: Was möchtest du dem circulee Team für den Kampf gegen Elektroschrott mitgeben?
Dr. Wolfgang Gründinger: Im Kampf gegen Elektroschrott ist es entscheidend, dass die Alternative zur Entsorgung einfacher und praktischer ist als das Produzieren von Elektroschrott. Je einfacher es für Menschen und Unternehmen ist, Elektrogeräte zu recyceln oder zu wiederverwenden, desto mehr werden sich an der Lösung des Elektroschrottproblems beteiligen. Dies erfordert eine benutzerfreundliche Infrastruktur und Anreize, um die Menschen dazu zu ermutigen, Elektrogeräte zu reparieren, aufzurüsten und zu recyceln, anstatt sie wegzuwerfen.
Thomas Gros: Lieber Wolfgang, vielen Dank für deine Zeit und deinen energiegeladenden Input! Bis bald.